Herrlich eklig. Alles über die verkannten Wundersäfte unseres Körpers

2009 (Knaur Taschenbuch Verlag)


(gemeinsam mit Sebastian Herrmann)

Körpersäfte sind etwas ganz Besonderes. Etwas ganz besonders ekeliges, finden viele Menschen. Grund genug, die verschiedenen Körperflüssigkeiten genauer unter die Lupe zu nehmen. Und zwar nicht nur mit dem Ziel, diese unbekannte Welt des Körpers von ihrem unappetitlichen Stigma zu befreien, sondern vielmehr für sie zu begeistern. Denn Körpersäfte sind faszinierende Säfte: Jedes Sekret ist ein Meisterwerk unseres Körpers, das wichtige Aufgaben erfüllt. Ohne Speichel würde das Essen zur Qual, die Nahrung ließe sich nicht schlucken. Schweiß sorgt nicht nur für eine ausgeglichene Körpertemperatur, der Körper produziert deshalb täglich mehrere Liter davon, sondern lockt auch mögliche Sexualpartner an. Und der gelblich-zähe Ohrenschmalz, der von 2000 Drüsen innerhalb der Gehörgänge abgesondert wird, verteidigt den Körper gegen Eindringlinge, meist ungesunde Keime. Blut, Urin, Schweiß, Sperma, Spucke und weitere Sekrete, insgesamt 14 Körperabsonderungen hat das Autorenduo in diesem Buch vereint. Jeder Körperflüssigkeit ist ein Kapitel gewidmet, das über medizinische Fakten, Anekdotisches, Rekorde sowie Sitten und Gebräuche berichtet. Und zwar ausführlich, wenn auch nicht immer appetitlich. So erfährt man zum Beispiel, dass der Stuhl von Vegetariern mehr wiegt als der von Menschen, die Fleisch essen, einfach weil die zahlreichen Pflanzenfasern, die eine große Menge an unverdaulichen Ballaststoffen aufweisen, besonders schwer sind. Weiterhin erfährt der Leser, dass Anspucken bis heute zu den beliebtesten Schmähungen gehört, sich Fußballspieler besonders häufig bespucken, aber auch Spitzenmodells kräftig ausspeien, wenn sie wütend sind. Slipeinlagen für Scheidenflüssigkeit erhalten in Kunstaktionen eine neue Bedeutung, indem sie zu Papierstreifen für Texte werden. Und die Blutwurst, die älteste Wurstsorte überhaupt, wurde bereits in der Antike hergestellt und erfreut sich bis heute regional großer Beliebtheit. Die enorme Faktendichte ist beeindruckend, lässt sich allerdings kaum am Stück verkraften. Nach zwei bis drei Sekreten legt man das Buch deshalb besser erstmal beiseite, um später die zahlreichen Informationen über die anderen Absonderungen genießen zu können.“
(DEUTSCHLANDFUNK)